Sonntag, 10. März 2013

" Tu es, Petrus! "



Das deutsche papsttum („Wir sind Papst!“) ist inzwischen auch geschichte. Alles, was man in zukunft dem „deutschen papst“ noch anhängen wird (so sicher, wie das amen in der kirche!), und alles, was man ihm nachsagen wird dies und jenes n i c h t getan zu haben sind kleine münze im blick auf die tatsache, dass Benedikt XVI das papsttum verändert hat.
Mit sicherheit wird sich am Heiligen Stuhl nach diesem coup eher reformatorischer eifer denn rückwärts gewandte ideologie zeigen, freilich nicht unbedingt in glaubenssachen, sondern eher auf administrativer ebene. Wahrscheinlich wird es ein papsttum auf zeit geben, entsprechend der zur zeit modernsten staatsform – der demokratie.
Man kann nur den kopf schütteln über die aussage des polnischen episkopats, Jesus sei auch nicht vom kreuz herabgestiegen. . . Die halten ihren Wojtyla-papst wohl für Jesus. . .
Es stimmt zwar, Wojtyla hatte großen anteil daran, dass der Ostblock zugrunde ging. Aber wenn der neue wind der veränderung bei der lüftung der vatikanischen gemächer die jahrhunderte alten fenstervorhänge ordentlich bläht, hat der „Deutsche“ bei K l i o einen stein mehr im brett.
Lassen wir uns mal überraschen, ob die italienische kurie (fast ein viertel der wahlberechtigten kardinäle) es schafft, wieder einen aus ihren reihen auf den stuhl petri zu hieven, oder ob es diesmal ein Amerikaner, Afrikaner oder Asiate wird. Ein Amerikaner (Süd) wäre eigentlich auf der agenda angezeigt; Afrika scheint „verloren“ zu sein, und dies nicht erst seit M1994M. . .
Und die Asiaten (Inder, Chinesen) sollen sich endlich mal s e l b s t um den militanten und dominanten Islam vor ihrer eigenen haustür kümmern, denn solange die islamischen geistlichen keine fatwa gegen selbstmord-mörder verhängen, zwängt sich einem die meinung, der Islam sei eine gewalttätige religion, förmlich auf.
Die hauptaufgabe eines kommenden papsttums wäre, die gespaltene christenheit wieder zu vereinigen. Der römischen kirche obliegt es wegen ihrer vorrangstellung (anzahl der r.k. christen) initiativ zu werden. Und da die spaltung, eher abspaltungen, wenig mit glaubensfragen, aber sehr viel mit politik vergangener zeiten zu tun hat, wäre es mehr als lächerlich,sich in glaubensfragen n i c h t einigen zu können, denn es geht hier – wie bei allen religionen – nicht um ein gesetz(natur), sondern eben um g l au b e n. . . Und solange die vorläufig letzte, dritte abrahamitische religion nicht die nachfolge ihres religionsstifters geregelt hat (sunna vs. Schia), wie das der religionsgründer aus Galiläa in unnachahmlich eleganter weise („Tu es Petrus...“) getan hat, solange dauert das schisma im Islam an. Diese negative energie wird nicht etwa dazu verwandt, im eigenen bereich auszugleichen, nein, diese negative energie wird nach d r a u ß e n abgeleitet, mit den folgen, von denen wir täglich hören. -
Das sollte eine warnung sein für Rom, den „orbit“ und für die gesamte christenheit.