Das
deutsche papsttum („Wir sind Papst!“) ist inzwischen auch
geschichte. Alles, was man in zukunft dem „deutschen papst“ noch
anhängen wird (so sicher, wie das amen in der kirche!), und alles,
was man ihm nachsagen wird dies und jenes n i c h t getan zu haben
sind kleine münze im blick auf die tatsache, dass Benedikt XVI das
papsttum verändert hat.
Mit
sicherheit wird sich am Heiligen Stuhl nach diesem coup eher
reformatorischer eifer denn rückwärts gewandte ideologie zeigen,
freilich nicht unbedingt in glaubenssachen, sondern eher auf
administrativer ebene. Wahrscheinlich wird es ein papsttum auf zeit
geben, entsprechend der zur zeit modernsten staatsform – der
demokratie.
Man
kann nur den kopf schütteln über die aussage des polnischen
episkopats, Jesus sei auch nicht vom kreuz herabgestiegen. . . Die
halten ihren Wojtyla-papst wohl für Jesus. . .
Es
stimmt zwar, Wojtyla hatte großen anteil daran, dass der Ostblock
zugrunde ging. Aber wenn der neue wind der veränderung bei der
lüftung der vatikanischen gemächer die jahrhunderte alten
fenstervorhänge ordentlich bläht, hat der „Deutsche“ bei K l i
o einen stein mehr im brett.
Lassen
wir uns mal überraschen, ob die italienische kurie (fast ein viertel
der wahlberechtigten kardinäle) es schafft, wieder einen aus ihren
reihen auf den stuhl petri zu hieven, oder ob es diesmal ein
Amerikaner, Afrikaner oder Asiate wird. Ein Amerikaner (Süd) wäre
eigentlich auf der agenda angezeigt; Afrika scheint „verloren“ zu
sein, und dies nicht erst seit M1994M. . .
Und
die Asiaten (Inder, Chinesen) sollen sich endlich mal s e l b s t
um den militanten und dominanten Islam vor ihrer eigenen haustür
kümmern, denn solange die islamischen geistlichen keine fatwa gegen
selbstmord-mörder verhängen, zwängt sich einem die meinung, der
Islam sei eine gewalttätige religion, förmlich auf.
Die
hauptaufgabe eines kommenden papsttums wäre, die gespaltene
christenheit wieder zu vereinigen. Der römischen kirche obliegt es
wegen ihrer vorrangstellung (anzahl der r.k. christen) initiativ zu
werden. Und da die spaltung, eher abspaltungen, wenig mit
glaubensfragen, aber sehr viel mit politik vergangener zeiten zu tun
hat, wäre es mehr als lächerlich,sich in glaubensfragen n i c h t
einigen zu können, denn es geht hier – wie bei allen religionen –
nicht um ein gesetz(natur), sondern eben um g l au b e n. . . Und
solange die vorläufig letzte, dritte abrahamitische religion nicht
die nachfolge ihres religionsstifters geregelt hat (sunna vs. Schia),
wie das der religionsgründer aus Galiläa in unnachahmlich eleganter
weise („Tu es Petrus...“) getan hat, solange dauert das schisma
im Islam an. Diese negative energie wird nicht etwa dazu verwandt, im
eigenen bereich auszugleichen, nein, diese negative energie wird nach
d r a u ß e n abgeleitet, mit den folgen, von denen wir täglich
hören. -
Das
sollte eine warnung sein für Rom, den „orbit“ und für die
gesamte christenheit.