N
i z z a
In
einem Lokal in Nizza
sitzt
Frauchen neben dem Hund,
freut
sich, wie ihr Liebling
-vom
Ober verwöhnt-
die
karte rauf – und herunterfrißt.
Gelangweilt
streift der Blick ins Journal
ein
Bild von Kindern mit Spindelärmchen,
geblähtem
Knopfbauch, filzigem Haar.
Zentralafrika
Im
Rundfunk warnt ein Präsident
die
Menschen vor einer Hungersnot,
gigantisch,
die alles und jeden verschlingt.
Aus
dem Palast läßt er Brot verteilen,
wohl
wissend, daß es sich nicht vermehrt,
und
niemand vorm Hungertod schützt.
Ausblick
Es
werden Hundert Millionen marschieren.
Fünfzig
nach Norden, und Fünfzig nach Süden.
Die
einen werden sich irgendwo
zwischen
Tafelberg und Soweto verlieren.
Doch
wo bleiben die, die nach Norden ziehn:
Werden
sie Nizza erreichen?
(Gedicht
erschienen in dem Band „Ihr seid ja alle Prokrustes!“, ISBN
978-3-8334-7375-3 von Bernd (bejot) Jacobs, bei BoD, aus der reihe
„NeoLit aus dem Neanderthal®“)
Das
gedicht ist nachweislich v o r 1983 entstanden; wichtig für den
autor, weil später – in den 90ern dvjhds – ein film gedreht
wurde, der die thematik der letzten strophe dieses gedichts zum
inhalt hatte.
Haben
also die „Verdammte dieser Erde“ (die flüchtlinge) N i z z a
inzwischen erreicht? Ja, haben sie, und sie werden weiterziehen, es
gibt nur eine richtung: Nach norden. . .
Es
sind also genau diese menschen, von denen unsere
gutmenschen-politikerinnen unermüdlich trommeln, dass wir – die
anderen menschen – gut zu diesen sein müssen, sie zu kleiden, zu
nähren und behausen, wie es der ethos des christlichen abendlands
erwartet.
Doch
die heutigen flüchtlinge lassen sich weniger wegen essen, kleidung,
behausung von gottverdammten seelenverkäufern übers Mittelmeer
schippern, mit ungewissem ausgang. Sie fliehen wegen der
gnadenlosen wüste, die sich unter der sengenden sonne einer
abrahamitischen religion in Nordafrika und Nahost ausbreitet. Denn
der mensch lebt nicht vom brot allein. . . Und das weltklima der
kulturen droht durch die opiumschwaden dieser religion zu kippen.
Unter diesen betörend süsslich duftenden schwaden mischen sich
menschenmordende gaswolken – wie gerade in Syrien – aus bomben,
die wohl von menschen, mit dem unaussprechlichen schlachtruf auf den
lippen, geworfen wurden. Mein Gott . . .
Zum
schluss ein gedicht, welches immer wieder aufs neue sehr gern von
einer gewissen gruppe von leuten missverstanden wird:
Am
deutschen wesen
sollte
einmal die welt genesen. -
Deutsche
erfahrung,
eine
offenbarung?
Mit
nichten, Bernd.
Die
welt?
N
i x gelernt.