Montag, 17. März 2008

Neidgedichte

DIESTEINZEIT-ung präsentiert nun den Dichter mit einem neuen Neidgedicht, welches so lautet:

Der amerikanische Hund

Hund müßte man sein in Amerika,
wo Hunderttausend dem Gouverneur schreiben,
er möge dem Tier die Spritze ersparen,
die der Richter dem Tiere zugedacht.

Und Sam, der Neger, sitzt in der Zelle.
Er zittert, stöhnt und näßt sich die Hose.
Den linken Arm frei für die Giftkanüle,
durch welche der Tod in die Adern rollt.

Für Sam schrieb nur e i n e dem Gouverneur:
die Mammy, die weinend zu Hause nun sitzt,
und der Todesstunde des Sohnes gedenkt.

Nein, Sam war nicht schlecht, nur sein Herz war
zu heiß.
Arm war er auch; und die Haut, die war schwarz.
God bless, god' s own country, America. -

Dieses Gedicht habe ich mal vor über fünfundzwanzig Jahren aus Anlass eines Literatentreffens im Bergischen Land vorgetragen.
Sofort nach der Veranstaltung bemerkte ich den Neid, und zwar schön verpackt in der diffusen Entrüstung der politischen Korrektheit, in dem mir ein Afrikaner vorgestellt wurde. Mit diesem also setzte ich mich abseits an einen Tisch.
Ganz schnell wurden wir uns einig, dass in meinem Gedicht mit diesem Kontext klar war, dass die Bezeichnung "Neger" auf keinen Fall als beleidigend empfunden werden konnte. Im Gegenteil: Mein Gesprächspartner war sogar der Überzeugung, dass jedes andere, beschönigende Wort zur Umschreibung von "Neger" dem Opfer, nämlich "Sam, der Neger" nicht gerecht geworden wäre.
Übrigens: "Negra", "nigra" heißt nichts anderes als s c h w a r z.-
Stellen Sie sich vor, wie dies in diesem Sinngedicht geklungen hätte: Sam, der "Schwarze", oder gar Sam, der "Afrikaner". Besondere Problematik: Schwarz ist nach der Farbenlehre keine Farbe! "Farbiger" hätte auch zu kurz gegriffen.
Die mannigfaltigen Möglichkeiten der Benennung unserer Umwelt ist jedenfalls keine Einbahnstraße. Was mögen die Bewohner der Ostküste der USA über die schnoddrigen Bezeichnung ihrer selbst denken, die WASPS (white anglo-saxon protestants) lautet?
Ich selbst habe es immer gehasst von einer Zigeunerin (jawohl: Zigeunerin!) als "Nazi" beschimpft zu werden, wenn ich ihr beim öffentlichen Betteln nichts gegeben habe. . . . Nachklapp. Können Sie sich anstelle des "Zigeunerbarons" den "Roma-und Szinti-Baron", oder anstelle der "Zigeunerweise" von Sarasate die "Szinti-und Roma-Weise" vorstellen? Na also. . . .
Ich erinnere mich, dass ich einmal ein farbiges Ehepaar zu uns in der Wohnung eingeladen hatte. Wir waren kurz vorher mit zwei kleinen Jungen in diesen Wohnblock eingezogen. Die Kinder, auch die des Ehepaars, hatten längst untereinander die Scheu vor dem generell Neuen verloren, und spielten gemeinsam, wie es alle Kinder tun.
Zur Verstärkung der vertrauenbildenden Maßnahmen saß nun das Ehepaar auf unserem Sofa, und wir unterhielten uns prächtig, tranken Kaffee und aßen selbstgebackenen Kuchen.
Dann, bei einem beliebigen beiläufigen Thema gebrauchte ich die Redewendung, dass "Sie als Afrikaner . . . " dies gewiss so und so schon mal erlebt hätten.
Da war die Empörung aber groß! Denn unsere Gäste wehrten sich mit Händen und Füßen dagegen, als "Afrikaner" zu gelten, sie seien "Südamerikaner". Es war mir klar, dass sie dann nur aus Guayana stammen konnten, was sich als richtig erwies.
Nur: Jeder Karibe, U r einwohner von Guayana, wäre stolz - oder auch nicht - darauf gewesen, so ein sattes, glänzendes S c h w a r z wie unser Besuch tragen zu dürfen. -
- Zurück zu dem Bergischen Literatentreffen und dem Neidgedicht.
Nach meinem Gespräch mit dem afrikanischen Literaturfreund, sagte mir eine der anwesenden Damen, es wäre ein "Genuss" gewesen, uns Beide, den Afrikaner und mich an dem Tisch sitzen und diskutieren zu sehen. - Ha, selber schuld. Hättest wohl auch gern an dem von dir für mich ausgewählten Armsündertisch gesessen, und gern gehört, wie mir von dem Afrikaner der Kopf gewaschen wird. War aber ein Satz mit ix . . . war nix. -
Den Afrikaner habe ich aus den Augen verloren. Er studierte Elektrotechnik, und sollte danach in einem westafrikanischen Land das öffentliche Fernsehen aufbauen.
bejot 3/2008


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Sonntag, 9. März 2008

DIESTEINZEIT-ung

DIESTEINZEIT-ung erhielte einen brief von einem leser, der probleme mit der literaturveranstaltung "litcologne" in Köln hat, bei der ein funkhaus eifrig mitmacht.
Schon wochen vorher wurden die hörer gegen ihre gepflogenheiten eingedeckt mit eigenwerberischen berichten, ankündigungen über veranstaltungen im rahmen dieses ereignisses. Immer klarer stellte sich heraus, dass es weniger um literatur denn um eigenwerbung ging. - Dies zeigte deutlich, dass die veranstaltungen - beispielsweise ein 24-stunden-marathon - nur von mitarbeitern des senders und von den literarischen bazis der intendanz bestritten wurden.
Das motto dieser gesamtveranstaltung drehte sich um t r ä u m e, und das war ein thema, wo schon längst abgetakelte flaggschiffe des schaugeschäfts nochmals zur hochform auflaufen (durften).
Dieser besagte leser stellte also die frage, ob beispielsweise s e i n e geschichte "Ich hatte einen Traum . . ." die geringste chance gehabt hätte, dort vorgetragen zu werden.
DIESTEINZEIT-ung hegt die gleichen zweifel; nicht etwa, weil diese geschichte nicht g u t sei. Nein, das unbekannte, das neue, oder "gewöhnungsbedürftige" (eine metapher für das neue) verhindert stets das reüssieren eines neuankömmlings, weil zu viele den erfolg -tatsächlich!- g e p a c h t e t haben, und ihn nicht mehr loslassen wollen. . . .
Und hier die geschichte:


Ich hatte einen Traum . . .
Ich träumte von einem großen, blitzenden Reisebus, der sich auf der Autobahn in Richtung Frankreich bewegte.
In diesem Reisebus sitzen alte Frauen, die ihre auskömmliche Altersversorgung dazu benutzen, um einen kleinen Wochenendausflug nach Frankreich zu machen. Ich sehe, wie sie am Ziel jubelnd und trubelnd vor einer Mauer stehen, an der siebzehn französische Patrioten von deutschen Soldaten - eben den Männern dieser Rentnerinnen - erschossen worden sind. Schaudernd und gruselnd besichtigen sie die Einschusslöcher der Gewehrkugeln, die die Körper der siebzehn Männer durchbohrt haben. -
- Blende. Alles zurück . . .
Ich sehe einen kleinen unscheinbaren Reisebus, der sich in Richtung Frankreich bewegt. In dem Bus sitzen alte Damen und Herren. Sie unterhalten sich, nicken von Zeit zu Zeit, und verweigern eben so oft Zustimmung durch leichtes Kopfschütteln.
Im Mittelgang dieses Reisebusses liegen vier große, mit Blumen geschmückte Kränze.
Die Reisegesellschaft steigt an einer Mauer irgendwo in einem Ort in Nordfrankreich aus. Die Mauer gilt in diesem Ort als Denkmal für die Gefallenen des Krieges. Der Bürgermeister des kleinen Orts empfängt mit blau-weiß-roter Schärpe um den Leib die Reisegesellschaft.
Die Reisegesellschaft legt an diesem Ort die Kränze als Andenken an die Toten nieder.
- Blende -
Ich träumte, es ist Silvester. K e i n Ministerpräsident irgend eines deutschen Bundeslandes würde eine nichtssagende Neujahrsansprache halten. Ein katholischer Pfarrer in einer Kirche zieht anstatt der Neujahrspredigt eine Tonbandkassette aus der Soutane. Er läßt anstelle der Predigt das Lied der Kölner Rockgruppe B A P K r i s t a l l n a c h t abspielen. Anschließend gibt es dann eine Diskussion. Der gewiefte, junge Pfarrer hat für die, die den Dialekt nicht so beherrschen einen Fachmann vom Heimatverein - Abteilung Mundart - als Dolmetscher mitgebracht. Während der Diskussion störte es überhaupt nicht, das Einige - überwiegend Ältere - die Kirche verlassen.
- Blende -
Ich träumte weiter, der große und weise Vater irgend eines deutschen Bundeslandes ließe den Sozialetat verabschieden. Nach vielen Mühen im Parlament geht der Sozialetat mit - sagen wir - 100 Millionen Mark durch. Alles atmet erleichtert auf; auch diejenigen, denen der Etat gewidmet ist.
Nachdem die Einzeletats (Gebühren für Ärzte, Gehälter für Bedienstete, Unterhaltung der Gebäude, Sozialgerichtsbarkeitswesen, Gutachter, Kongresse, Öffentlichkeitsarbeit, Verwaltung, u.s.w., u.s.w. fein säuberlich aufaddiert waren, kommt man auf die stolze Summe von neunundneunzig Millionen neunhundert-neunundneunzigtausend neunhundertneunundneunzig Mark. Diese Summe, gewissenhaft von 100 Millionen Mark abgezogen, ergibt genau eine Betrag von einer Mark. Dieser Betrag kann also an die Anspruchsberechtigten verteilt werden, denen der Sozialetat schließlich gewidmet ist, und die einen gesetzlichen Anspruch auf diese Leistung haben.
Ich träumte weiter, ich sähe ein großes, imposantes Verwaltungsgebäude, mit einem winzigen Eingangstor. Auf dem weiten großen Platz vor dem imposanten Gebäude mit dem winzigen Eingangstor stände eine gewaltige Menge Bedürftiger, die warteten.
Das Eingangstor öffnete sich, ein Berufs-Oberbeamter käme gebückt heraus, und hielte eine Ein-Mark-Münze hoch in der Hand, zwischen Daumen und Zeigefinger geklemmt. Er würfe diese Münze dann in die Menge.
- Das furchbare Gedränge nach der Münze habe ich nicht mehr erlebt, weil ich schweißgebadet aufwachte . . . E war - Gottseidank! - nur ein Alptraum. -
Danach konnte ich nicht mehr einschlafen und habe überlegt, was der Glückliche mit dem Sozialetat gemacht haben könnte, sofern er ihn ergattert hätte.
Nun: Er hätte sich einen Lollipop oder besser, ein Eis am Stiel kaufen können. Denn es war gerade Sommer . . .

Dazu passt, dass Martin L. K i n g ebenfalls einen "Traum" hatte. Sagte er doch in seiner berühmten "Traumrede" ,Gott wird mich erhalten bis ans Ende meiner Tage', welches dann auch sehr schnell kam. Ein quäntchen Nitrozellulose, ein paar gramm Kupfer und Blei, richtig platziert, verkürzten seinen unerschütterlichen glauben an die fürsorge Gottes erheblich.-
Wer nochmehr von - alternativ literarischen -träumen lesen möchte, dem sei folgender link empfohlen:http://www.amazon.de/AnnA-hat-getr%C3%A4umt-NeoLit-Neanderthal/dp/3833482249

Sonntag, 2. März 2008

Samstag, 1. März 2008

links = matt & lahm?


DIESTEINZEIT-ung bestätigt, dass zur zeit in der politischen landschaft viel los ist.
Das wahldebakel in Hessen, was ja eigentlich weniger ein debakel der CDU denn der SPD war, ist zur stunde der wahrheit geronnen - für die sozis.
Was ist nun mit den sozis? Sind sie nun rot, oder links? Rot ist schließlich nur eine farbe. Und farben dienten vordem im schlachtgetümmel nur zur erkennung von freund und feind, und war im nahkampf unerheblich, weil man ja seinen gegner eh persönlich kannte, dem man ans lederwams wollte.
Im zeitalter der fernwaffen wurde es für besonders farbenprächtige kampfhähne schon gefährlicher. Nach beginn des 1.Weltkrieges verzichteten zum beispiel die französischen armee-offiziere als letzte darauf, ihre leuchtend roten hosen zu tragen. Und diese wurden dann von den preußischen musketieren insbesondere aufs korn genommen. Die rasanten abgänge im französischen offizierscorps veranlasste die damalige französische regierung, die kleiderordnung der soldaten zu ändern.
Eine positionsbestimmung dem standort nach wäre da schon sicherer. Links ist eine ortsbestimmung die klar und deutlich scheidet, unterscheidet: Hier bin ich. Fatal läuft es für jene, die das W I R nicht sehen, also seinen nebenmann, oder -frau.
Genau diese miß-standortbestimmung, eigentlich eine kapitale miß-weisung, erfolgt nun bei den linksparteien. Seien wir doch mal realistisch: Die linkeste partei ist DIE LINKE. Dann folgen DIE GRÜNEN, und dann kommen erst die spezial -pardon!- Sozialdemokraten.
Mit leichtigkeit könnten sie dem hessischen koch die von ihm selbst angerührte Frankfurter "Grie Soß" versalzen, wenn sie zusammengingen. Aber nein, das herumgeeire gehts mit dem, gehts mit der, geht es überhaupt nicht führt dann dazu, dass frau Ypsilanti in flagranti erwischt wurde. Denn die kann und wollte, trotz gegenteiliger beteuerungen, schon immer. Und dem oberboss Beck blieb nichts übrig, diesen geplanten seitensprung von frau Ypsilanti abzusegnen und sich anschließend ins krankenbett zu legen. Wir wollen ihm gute genesung wünschen. Es bleibt zu befürchten, dass Beck danach eine andere SPD-Welt zu akzeptieren hat. Denn nichts nutzen königsmörder lieber als eine schwache stelle beim könig.
Es stimmt also: Links bedeutet in den meisten nordeuropäischen sprachen (der Autor verkneift sich aus politisch korrekten Gründen die Bezeichnung: indogermanisch) wie; lahm, schwach, hinken, humpeln, schwanken, schlottern, schlaff, matt. Und wie die "Genossen" mit ihrerlei umgehen zeigt die affäre um Wolfgang Clement, der in seinen ausführungen gegen frau Ypsilanti ja so recht hat. Denn aus der kommenden energiekrise die Deutschland in kürze ereilen wird, wird uns auch nicht der rabulistische, schönsprecherische jurokrat aus Hannover retten. Genau, der, der im moskowitischen reich einen "lupenreinen Demokraten" gefunden hatte. Denn genau dieser "lupenreine demokrat" wird Westeuropa den gashahn z u drehen! Aber bitte schön erst dann, wenn a l l e an seiner gasleitung angeschlossen sind. Und dann . . .? Attacke? Krieg gegen Rußland, dritte auflage . . ?
DIESTEINZEIT-ung stellt fest, dass die Liechtenstein-Gang aufgeflogen ist. Was kröpft sich der fürst von und zu Liechtenstein auf wie ein gänsegeier? Haben diese schluchtenscheißer etwa angst, wieder kühe auf der alm hüten zu müssen, und im bergwald mühsam holz ein zu schlagen? Denn so könnte es kommen, wenn das raubritter-nest hoch oben über dem jungen Rhein ausgeräuchert wird. Denn dass, was sich die reichen und super-reichen erlauben zeigt uns allzu deutlich , in welch einer gesellschaft wir leben. Es ist die steinzeitliche lebensform des urmenschen (Neanderthal!) : Der mangel wird treu geteilt, doch alles, was über den mangel hinausgeht wird in egoistischer weise an sich gerissen, verteidigt. Beachten Sie das steinzeitliche massaker, welches 1983 in Talheim in Süddeutschland aufgedeckt wurde. -
Die global-spieler verdienen sich tot und dusselig, und dies nicht zuletzt, weil, und trotzdem, sie Tausende arbeitskräfte hier freisetzen, und dort neu einstellen. Dass die Gewerkschaften den krieg mit den global-spielern (übrigens scheint die Globalisierung eine anglo-amerikanische geschäftsidee zu sein) längst verloren haben zeigt ebenfalls, dass es dem proletariat in Rumänien nicht gelungen, noch schlimmer, nie eingefallen ist, die zugänge der neu errichteten fabriken von Nokia d i c h t zu machen, damit nicht eine einzige schraube hinein, und kein einziges handy herauskommt!
Die gewinne aus derlei leicht einzurichtenden produktionsstätten werden an der steuerbehörde vorbei auf "die Burg" Liechtenstein, Monaco, Andorra, Schweiz, Luxemburg gepackt, damit sie dort, zusammenliegend, sich ungeheuer vermehren. Und wenn aus dem tiefland die rufe "Moral", "Anstand", "Ehre" ertönen, donnert aus bergeshöhen ein hohles spöttisches lachen, welches unsere ohren und nerven malträtiert: Soziale Gerechtigkeit? Noch nicht an der zeit. Ha, ha, ha,ha. . . .

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