Montag, 10. August 2015

H i r n z w i n g e n 2015 - 4


Wenn einer sagt, es gehe ihm nicht ums Geld, sondern um Gerechtigkeit, dann geht es ihm ums G e l d." (unbekannter Autor; aber ein hammersatz! Und wahr. . . )

Ein schönes beispiel für eine eher unangenehme eigenschaft von uns Deutschen. Es sagte Friedrich H a r k o r t im vor-vorigen jahrhundert während des aufkommens der eisenbahn: „Wie so oft bei uns Deutschen, wurde auch diesmal eine gute Idee, weil sie neu war, zunächst vielfach lächerlich gemacht, benörgelt und mehr oder minder offen bekämpft.“

Einerseits. Andererseits: Wer als „Griechenversteher“ nach dem großen „Schnitt“ bei den griechischen staatsschulden ruft muss sich gefallen lassen, dass D e u t s c h l a n d ebenfalls endlich, endlich nach über siebenzig jahren buße tuend entschul(dig)det wird. -

Die kosten für eine m ü t t e r r e n te – also rente für die frauen, die kinder groß gezogen haben – könnte locker aus den kosten für die heute verstaatlichte kindererziehung (Kita und co., ein folgeprodukt des „Realen Sozialismus“) bestritten werden. Sollen wir wetten?. . .

Rußland verpachtet hunderte inseln in seinen sibirischen strömen an China.- Dafür kämpfen im westen die russischen okkupanten – auch genannt: „Separatisten“ – wie die berserker um jeden zentimeter von der Ukraine geraubtes land. Alles klar? - Die landnahme in dem ausnahmekontinent Asien scheint begonnen zu haben. , Amerika im auge. Amerika im Sinn. Sibirien, Sibirien, wir kommen. Nichts wie hin.'

Hast Du kein lebensziel, nachdem es sich zu streben lohnt? Dann überlege nicht lange: Entschulde die unschuldigen!

Auf der norwegischen insel Utoja befanden sich während des amoklaufs des A.B. Breivik am 22.juli 2011 annähernd 600 menschen. Davon die hälfte wohl männer, junge und ältere. Zur hälfte wurden sie auch opfer während des eineinhalb stündigen kugelhagels, in dem das menschliche monstrum fast 70 menschen tötete.
Jahre danach, nachdem alles mögliche und unmögliche über die tat angeführt wurde, nachdem alle gescheiten und bescheuerten kommentare verklungen waren, erwachte bei einigen nachdenklichen menschen – auch bei dem berichterstatter von DIE STEINZEIT-ung® – eine frage, die s o noch nicht in der öffentlichkeit diskutiert worden ist: Warum haben sich, zumindest, die 300 m ä n n e r nicht g e we h r t ?. . .
Ja, Sie haben richtig gelesen, gewehrt; denn auf einer insel angegriffen zu werden lässt wenig bis keinen spielraum für die andere möglichkeit; der flucht. Dies hatte der mörder natürlich mit eingeplant. Warum haben sich die 300 männer nicht organisiert, ein wortführer mit einem halbwegs vernünftigen vorschlag hätte genügt – eine frage von minuten. Distanzwaffen, wie der faschistische scheißhaufen mit seiner knarre, hätten die männer direkt vor ihren füßen liegen gehabt, und dies auf jedem meter der insel: Steine, zum werfen. . . Natürlich hätte der amokläufer einige der anschleichenden – besonders die in seinem r ü c k e n – ins visier genommen, und sehr wahrscheinlich auch getroffen, aber ein steinhagel von größtenteils unsichtbaren werfern hätte ihn zumindest irritiert, wenn nicht sogar kampfunfähig gemacht. -
Und hierbei sind wir beim eigentlichen reizwort dieses textes, welches das ganze dilemma unserer sozialisation aufzeigt: K a m p f („Krieg“) wollen wir hier im westen nicht; wir rufen lieber die polizei, den staat, die soldaten, die UNO, oder, wenn garnix mehr hilft „die Amerikaner“, die sich die finger stets verbrennen, und anschließend sich noch aufs übelste beschimpfen lassen müssen. . .
Der berichterstatter der DIE STEINZEIT-ung wüsste allerdings auch nicht, ob er im – fiktiven – falle des anblicks seiner beiden blutenden, von dem monster erschossenen, auf dem boden liegenden kinder seinen animalischen t r i e b beherrschen könnte, um – im falle des habhaftwerdens – mit dem verursacher nicht doch d a s zu machen, was dieser seinen opfern angetan hat.-
Mensch bedenke: Die natur („Physis“) funktioniert streng nach dem ausgleich der kräfte, massen, energien, wobei in der summe am ende immer eine dicke N u l l stehen wird. Jeder mag, seinem temperament entsprechend, entscheiden, ob er eine rote, oder eine schwarze null wahrnimmt.

Hierzu ein gedicht, welches – so meine ich – sehr gut zu oben angegrabener thematik passt:

Nimm die beiden Möglichkeiten
die dir blieben. Verwerfe die ungezählten davor,
bring alles in einen Hut, schütt'le und zieh'.
Was bleibt dir auch andres übrig?

(aus „Die Reseolre-Legende“ von Bernd (bejot) Jacobs, ISBN 3-934806-00-7, erschienen 1999 bei „Libri Books on Demand“, heute BOOKS on DEMAND in Norderstedt)


Neues aus dem Krankenhaus
Wissen Sie, was ein tropf ist? Nein, nein, ich meine nicht den „armen Tropf“ im sinne von „armer Schlucker“, sondern das medizinische gerät, mit dem medizinische infusionen vorgenommen werden. Dem berichterstatter von DIE STEINZEIT-ung® blieben leider ein paar tage krankenhausaufenthalt nicht erspart. Er hatte aber bei dieser gelegenheit die zeit herauszufinden, dass „der Tropf“ neben seiner medizinischen auch eine ordnende funktion ausüben kann. Und das geht so. . . Alle, die jemals an einem tropf „gehangen“ haben wissen, wie sperrig sich der halter der infusion trotz seines fahrbaren untersatzes verhält. Besonders, wenn man ihn in ein kleines WC für ein anderes bedürfnis bugsieren muss. Jeder patient, der an solch einem gerät hängt fühlt sich erlöst, wenn die pflegeperson – manchmal nach zwei stunden, solange tropfen manche tropfs wirklich!– den patienten dieser lästigen verbindung entledigt. Das ist dem pflegepersonal nicht entgangen, und flugs muss ein gescheiter kopf diese tatsache analysiert und verarbeitet haben um ein instrument zu schaffen, mit dem der betreffende patient reglementiert werden kann. Das mittel zu diesem zweck ist also der unschuldige tropf, die begründung vordergründig, dehydratation; hintergründig: Fesselung des patienten an seinem bett wegen ständigem herumlaufens im krankenzimmer und der gesamten übrigen station. Nun ist ein fesselung des patienten strafrechtlich umstritten, zumindest grenzwertig zu bewerten. Kommt also auf einer „normalen“ station, mit einem „normalen“ patienten nicht in frage. Also, was bietet sich bei einer sog. „Wibbelfott“ anderes an, als ihm eine 2.000 ml -flasche kochsalzlösung anzupieksen? Dem berichterstatter ist ein zimmergenosse in erinnerung, der eine solche wibbelfott war, kein wunder, der herr war Italiener und sehr kommunikativ. Nach der zweiten zweiliterbeutel-infusion fing der patient an zu granteln und versuchte sich im freigang mit tropf. Das geboller fing schon bei der zimmertüre an, die beim zurückschwingen nach dem öffnen zum heraustreten den tropfständer voll erwischte, und der mann die bedenkliche schräglage des geräts noch so eben wieder ins lot bringen konnte. Na, ja. Der berichterstatter konnte es sich nicht verkneifen, dem nestflüchter nachzuschauen und sah, wie eine alte dame, mit rollator und gelber armbinde mit drei schwarzen punkten, auf dem flur noch so eben vor dem hin-und herschleudernden unterfahrwerk des tropfs verschont wurde. Dann entschwand der mensch mit tropf in einem krankenzimmer. Die schwester, die ein paar minuten später kam, und nach dem verbleib von herrn NN fragte wurde mit einem heben der schulter beschieden. Am nächsten tag ging das spiel erneut los, und der arme-tropf-patient begann unter verhaltenem geschimpfe an dem stellrädchen für die tropf-geschwindigkeit herumzudrehen. Mit mäßigem erfolg, denn kurz nach der sehr zufriedenstellenden schnellen tropffrequenz hörte das tröpfeln ganz auf; finito. Nachdem die per roter signaltaste herbei gerufene schwester den tropfenfluss wieder reguliert hatte, klebte sie das regulierrädchen mit einem klebestreifen ab, ermahnte aber gleichzeitig den patienten auf dem zimmer zu bleiben, weil der stationsarzt zur visite käme. Zum glück brauchte sich der berichterstatter nicht lange die teilweise sehr undeutlichen ausführungen seines bettnachbarn an zu hören, da italienisch, weil die gattin desselben zu besuch kam. Die visite des arztes erfolgte kurz nachdem der flüssigkeitsbeutel des tropfs leergelaufen war. Der berichterstatter sah sich dann die immer noch in seinem rechten unterarm applizierte venenverweilkanüle nachdenklich an, fragte den gerade hereinkommenden krankenpfleger, ob er ihm diese entfernen könne, weil sie ein wenig schmerze. Dieser antwortete mit einer gegenfrage, die geradezu als bestätigung des vom berichterstatter vermuteten zusammenhangs gelten musste: „Sie trinken doch hoffentlich genug?“ Dies konnte mit verweis auf zwei mineralwasser-flaschen die auf dem betten-stahlschrank standen bejaht werden. „Ich frag mal“, äußerte der heilberufler, und kam mit günstiger botschaft zurück, dass der entfernung nicht im wege stünde. Der italienische bettnachbar hielte dem pfleger ebenfalls flehentlich seinen gespickten unterarm entgegen. Dieser jedoch winkte ab.