Dienstag, 27. Juni 2017

H i r n z w i n g e n - 2


Für alle rechtschreibeenthusiasten und besserwisser! Wussten Sie, dass die Gebrüder G r i m m ihr epochales werk der deutschen literatur - „Das Deutsche Wörterbuch“ - konsequent in KLEINSCHREIBUNG verfasst haben?

Nullzeit: = „. . . America first. . .“ plus t (trump) = B u m m ! ! −

,Mein letzter Wille.': Stille. . .

Bodenfrost am Morgen, 25 Grad am Nachmittag“, so meldete die „Berner Zeitung“ am 08.06.2017. - Ich sage es schon länger: Wir haben in Mitteleuropa seit einigen jahren bereits W ü s t e n k l i m a, oder – schonend gesagt - „arides Klima“! Nach eigenen beobachtungen gibt es in der letzten zeit milde winter, heiße sommer. Im frühjahr und im herbst weht sehr häufig ein k a l t e r ostwind, insbesondere vor sonnenauf -und nach sonnenuntergang. Haben die experten für klima dies noch nicht bemerkt?

Was kommt es auf diesen oder jenen Grund an? Was wir wollen ist ein Stück mehr von dem Handel, den die H o l l ä n d e r jetzt haben.“ (George M o n c k, englischer flotten-führer, 1608 – 1670). – Bernhard von B ü l o w lebte von 1849 – 1929, und prägte den satz vom „Platz an der Sonne.“ Na, historienklempner? Parallelen entdeckt? Es zeigt, dass von Bülow, Auswärtiges Amt und anschließend deutscher Reichskanzler sehr gut die geschichte der Niederländisch-Englischen Kriege (huch!; Nicht Deutschland?) im 17. jahrhundert studiert hatte.

Was, so fragt DIE STEINZEIT-ung, veranlasste den „wilden Mann am Bosporus“ ausgerechnet den staat Bundesrepublik Deutschland und dessen staatsvolk so übel zu beschimpfen, wie es Erdogan, der ethnische Georgier, dies in der letzten zeit getan hat? Erdogan scheint sich in jüngerer deutscher geschichte – immerhin auch schon 80-90 jahre her – ausgezeichnet auszukennen, was der begriff „ Nazi“ im hinblick auf Deutschland denn so bedeutet. Keine besondere leistung aber war, dass er in gleichem atemzug die Niederländer ebenfalls als „Nazis“ titulierte! Ausgerechnet also die Niederländer, die in ihrer nationalhymne – mit mehr oder weniger bauchschmerzen – ihre heiß geliebte königsfamilie als „. . . von deutschem Blut. . . “ besingen. Wenn Erdogan allerdings in dem katalog der benannten 80 – 90 jahre nur 1 0 jahre weiter zurückgegangen wäre, so wäre er auf eine geschichtliche tatsache gestoßen, nämlich, dass der letzte deutsche K a i s e r der türkischen nation den arsch freigehalten, wenn nicht gar gerettet hat! . . . Im 1.Weltkrieg waren die Türken und Deutschen waffenbrüder. Und die hilfe des Deutschen Reichs damals ermöglichte auch das emporsteigen des vaters der modernen Türkei, eben der Türkischen Republik Kemal Pascha, genannt: Atatürk. Die waffenbrüderschaft erstreckte sich damals auch darauf, dass die kaiserlichen, deutschen truppen mit material und auch menschen, in form von gefallenen k a i s e r l i c h e n soldaten die kräfte der damaligen gegnerischen Entente nicht unwesentlich schwächten, und somit Kemal Pascha AtaTürk noch genug gut ausgebildete truppen (von wem wohl ausgebildet??) zur verfügung hatte, um nach dem vertrag von Sevres 1920 die moderne Republik Türkei zu erobern und gründen zu können.
Am rande: Mein vater kämpfte im 1.Weltkrieg seite an seite mit den türkischen waffenbrüdern als blutjunger gardeinfanterist an der „Südostfront“ auf dem Balkan, und handelte sich in der nähe des Ohridsees die Malaria ein, an der er 19 4 7 verstarb; wohlgemerkt: Als kriegsopfer aus dem 1. Weltkrieg. . .

In Aachen in der Pfalzkapelle, und um den dom herum bebte gegen ende juni 2017 leise und verhalten die erde. Ein über tausend jahre alter schläfer ist für einen moment aufgewacht und hat sich im grabe umgedreht Nein, nicht Barbarossa, der schläft im Kyffhäuser, und ist auch viel jünger, nein; Karl der Große hat die starken signale trotz seines schlafs bis zum Jüngsten Gericht aus dem nahen Brüssel vernommen und sich gefreut.
Endlich haben die beiden schwestern, die in Verdun – nein, abermals nein, nicht beim „Großen Gericht“ 1916 – 1917, sondern im jahre 843 – getrennt wurden, zusammengefunden. Und zwar bei den austrittsverhandlungen mit Großbritannien über deren austritt aus der EU. Die fischköppe sind tatsächlich wie befürchtet von der fahne gegangen, mit deren vorfahren schon Karl vor über tausend jahren probleme hatte: Mit den Sachsen, genauer, den Angelsachsen. Ein teil jener hockte ja bekanntlich zu jener zeit im verbund mit sehr ehrenwerten marodierenden Nordmännern auf einer großen insel, segneten den „Continent“ zunächst mit einer neuen religion, und missbrauchten ersichtlich ihre hervorragende isolation, geschützt wie raubritter hoch in ihren nestern, um kräftig im politischen geschehen des „Continent“ herumzurühren. Ja, zur zeit des absolutismus erdreisteten sich die Angelsachsen, eins dieses geschwisterpaars zum eigenen „Festlandsdegen“ umzufunktionieren, immer gegen die a n d e r e schwester gerichtet, natürlich. Der höhepunkt, und gleichzeitig die größte entfernung der beiden schwestern voneinander war erreicht, als die Angelsachsen im verein mit ihren amerikanischen vettern die eine schwester in zwei verheerenden – allerdings hoffentlich finalen! – kriegen niederwarfen. Chance und rettung. Zwei alte männer, davon einer aus einem stets blutendem grenzland stammend – gar nicht soweit von Brüssel entfernt – schafften es, viel verlacht und verspottet, sich im sinne von Charlemagne wieder anzunähern, und dies ganz o h n e krieg. Nun häuften sich auf der splendiden insel die nachrichten, dass immer mehr felle wegschwimmen und zum „Continent“ herübertreiben. Und als das ursprünglich fein und fest gewebte unsichtbare band von der insel zum überseeischen vetter immer stärker, für jeden nun sichtbar, zutage trat kam, was kommen musste: Bei einer großen fiskalpolitischen krise zeigte sich, dass eines der wichtigsten volkwirtschaftlichen einkommen der insel das geschäft mit dem g e l d war, dem geld der anderen, natürlich.
Geld schafft geld; eine der unmoralischsten arten, besitz und reichtum zu schaffen. Und nur wenig kann den verdacht entkräften, dass die Briten im verein mit ihren transatlantischen vettern kräftig gegen den Euro spekulieren, und sogar, eventuell, die akute krise verursacht haben. . .
Frankreich und Deutschland, die beiden schwestern, bemühen sich in Brüssel um eine lösung, die idee eines geeinten „Continent“ zu retten. Die Briten steigen freiwillig und mit „Hurra!“ aus, und wollen ihren eigenen kram machen, immer an der langen leine ihres vetters in USA. Das ist der ist-zustand Europas im jahre 2017.
Der halbwegs nun erschöpfte und vielleicht sogar gelangweilte leser mag nun fragen: Ja, und? Was solls? Wie geht es nun weiter? Dazu eine anmerkung des autors: Vor nicht einmal vierzig jahren habe ich ein gedicht geschrieben, in dessen kontext eine metapher über die damalige  weltbevölkerung von „Fünf Milliarden“ vorkommt. H e u t e sind es bereits sieb en milliarden menschen, die den globus bevölkern. Wieviele menschen in abermals vierzig jahren auf der welt leben mögen können Sie sich veranschaulichen, wenn Sie sich die weltbevölkerungskurve in der statistik in exponentialfunktion ansehen.
Um es kurz zu machen: In Indien und in China werden dann zusammen mindestens d r e i milliarden menschen leben, bei stillstand oder gar rückgang der bevölkerungszahl in den sogenannten, „westlichen“ industrieländern. Bei der zunehmenden klimaveränderung mit ihren negativen wirkungen, wird das besiedelte land genauso abnehmen, wie n e u e wüstengebiete e n s t e h e n, so dass die betroffenen völker sich auf den weg machen werden, um neuen lebensraum zu suchen. Vom global stategischen her wäre es zweckmäßig, wenn neben den „westlichen“ großmächten Rußland und Nordamerika dann noch eine weitere „westliche“ großmacht mitspielen würde; nicht etwa „England“, oder „Frankreich“ oder gar „Deutschland“, sondern eben E u r o p a. Und genau dies scheinen die Briten zu hintertreiben, immer nur auf i h r e n vorteil bedacht.
Stellen Sie sich bitte folgendes szenario vor: Der erste leidtragende des ansturms der gigantischen menschenmassen aus dem völkerpool Asiens wäre das weitgehend vom Permafrost befreite Sibirien, denn es gibt nur eine richtung: Nach Norden. Das ist auch logisch, denn diese menschen suchen kontakt zu ihren landsleuten, denen die russische regierung vordem viele i n s e l n in den gewaltigen sibirischen strömen in pacht überlassen hatte. Die entscheidung, ob Rußland zu Asien oder zu Europa gehören will, muss dieses land selbst treffen. Wenn die USA sich wegen horrender zahlungsverpflich-tungen eher an China gebunden fühlen, wird es heikel in Europa. Dann hat Europa direkt vor der haustür eine dependance des Asiatisch-Pazifischen Bundes, und zwar in form des Vereinigten Königreichs. Allein für dies durchaus mögliche szenario sollte sich Europa wappnen, indem es sich eine festgeschlossene union schafft, eine union, die jenseits aller nationalen befindlichkeiten versucht, die herausforderungen des III. Jahrtausends zu bestehen. Charlemagne würde es freuen. . .

. . . . . r i p . . . . . Helmut K o h l machte geschichte. Nun ist e r geschichte.– Seine familie veranstaltet weiterhin geschichten. . . So, oder ähnlich, könnte der berichterstatter in dieser familienschelte fortfahren, was ihm a) weil er nicht zuständig ist, und b) es zu banal, zu alltäglich, ohne besondere bedeutung da alltäglich, nicht interessiert.
H. Kohls größter erfolg war die Deutsche Wiedervereinigung (jawohl! Majuskeln bei den substantiven als nom. propr.) Seine größte politische n i e d e r l a g e war des pfeifkonzert am 10.november 1989, als er die nationalhymne, also natürlich „Einigkeit und Recht und Freiheit“ auf „westlichem“ boden vor dem Schöneberger Rathaus, anstimmte.
Welche pfeifer und pfeifen d a s waren die „mitsangen“ zeigte sich dann ganz klar, als Sigmar G a b r i e l im herbst 2015 in Sachsen mal klartext redete, und im angesicht von richtigem pack zur publikumsbeschimpfung anhob und das richtige pack als „Pack“ bezeichnete. - Ganz sicher haben sich die politiker der DDR damals im november1989 geschämt, und wir können Gott danken, dass die verantwortlichen für die „Stasi“ (Staatssicherheit) der DDR im weiteren die nerven behielten. S i e können sich nämlich ans banner heften, dass bei der Deutschen Wiedervereinigung k e i n tropfen blut geflossen ist. Und dies ist es wert „Deutsche Wiedervereinigung“ global als beispiel anzuerkennen. . .
Allerdings interessierte H. Kohl auch, dass, von seinem heimathaus aus betrachtet, die kühltürme des AKWs C a t t e n o m nicht allzuweit entfernt waren. Und wenn nicht eine gnädige absenz vor seinem ableben seinen geist schon auf den großen abflug gesandt hätte, müsste er in seinen betrachtungen den anblick der kühltürme von T i- h a n g e an der Maas a u c h noch aushalten, denn die gefahrenpotentiale rücken, auch zeitlich betrachtet, immer weiter in die idylle vor. Ein homo politicus wie H.Kohl, der sich kraft seines amtes auch mit den gefahren der kernkraft auseinandersetzen musste, konnte sich ganz sicher den fallout einer radioaktiven wolke vorstellen, die von W e s t e n herantreibt:

Stoßgebet eines Pfälzer Kanzlers beim
Anblick der Kühltürme von Cattenom

Oh, du Verwaltung des Alls.
Du Erhaltung der Energie.
Lass,oh Du, wenn im Pellet Drei
des siebzehnten Brennstabs
vom Reaktor Zwei
im Kraftwerksblock C,
die beiden bewußten Kobaltisotopen
sich Deiner Kontrolle entziehn,
und Uranatome zur Freiheit verführn:
Laß, wenn, oh Du Allmacht,
Materieströme, entfesselt weißgleißend
und teigig verformt,
sich dem Ursprung, dem Erdmittelpunkt
entgegenschweißen;
und gelblich-grauschwarzbrauner Qualm,
gleich einem Schmelzofen
aus der Erde steigt und das Land verseucht.
Dann, oh Du Barmherzigkeit, ich bitte Dich.
WENNS SO RISCHDISCH SCHEEN DA DRIBBE
IM WERRG HAT GRACHE DUHT:
Dann, oh Du letzte Weisheit!
Laß kräftig und ausdauernd den
O s t w i n d wehn. 




Ein auszug aus einem leserbrief in ZEIT ONLINE vom 29.06. 2017. Es geht hierbei erneut über die chaotische rechtschreibung der deutschen sprache:


. . . Die Schweizer Schreibweise kommt schließlich auch gut ohne „ß“, „ü“ usw aus. . .“

E b e n   n i c h t, wie mein beitrag vom 9. august 2 0 1 2 (unten) beweist.





Donnerstag, 9. August 2012


Die „NZZ“ betitelt in ihrer ausgabe vom 8.august 2012 einen beitrag folgender massen, - pardon - „maßen“: „Neun von zehn Diplomaten zahlen Bussen nicht.“ Dem chronisten von DIE STEINZEIT-ung® erschloss sich im ersten versuch der sinn nicht, im zweiten anlauf kapierte er, dass es sich hierbei n i c h t um den plural des allseits geschätzten verkehrsmittels „Bus“ handeln konnte, denn dann hätte der herr redakteur sich das beugungs „ n “ bei „Bussen“ ersparen müssen. Also, nochmal ganz langsam: Irgend welche leute („Diplomaten“) zahlen „Bussen“ n i c h t (auf keinen fall); und nun dämmert es ganz langsam bei dem chronisten, dass es sich hier um die guten alten - auch schweizerischen - Bußen handelt. Nein, der herr redakteur hat sich völlig korrekt verhalten, das gute alte „Dreierle - S“ wird in der Schweiz nicht mehr benützt. Und dies kann durchaus als nützlich gewertet werden, denn die moderne datenverarbeitung gelingt um so schneller, je einfacher schriftzeichen gestaltet sind, u n d je w e n i g e r es davon gibt. Hierin liegt jedoch auch eine gefahr, die gefahr des miss-oder gar unverständnisses. Die „computer“ sprache ist - zum glück - Englisch, mit seinem übersichtlichen zeichensatz, und den allgemein verständlichen gräco-lateinischen wurzeln. Und in diesen zeichensatz passt („paßt“) das mittelalterliche „ ß „ nicht mehr hinein. Es passen allerdings auch nicht die diakritischen zeichen wie Tilden, Zirkumflex und alle die anderen akzente der mannigfachen europäischen sprachen hinein. Erst recht sind die orientalischen sprachen, besser, ihre schriftzeichen, ein wahrer horror für einen IT-fachmann; hier muss ein wahrer zeichenzoo in die digitale form gepresst werden, ein horror gegenüber der digitalisierung von gerade mal d r e i s s(„ß“) i g zeichen der englischen sprache. Aber, lieber herr redakteur der „NZZ“: Wehren Sie sich gegen den völligen ausschluss des „scharfen s“ von Ihrer tastatur. Sie müssen sonst eine neues wort für, schweiz. „Bussen“ kreiren. Wetten, dasz ...?

( Ich bitte den autor oben geschriebenen zitats um die erlaubnis, dieses einmalig veröffentlichen zu dürfen; ferner bitte ich den ZEIT ONLINE Verlag um dasselbe. bejot.)