DIE STEINZEIT-UNG® stellt fest,
dass dieses jahr genau hundert jahre vergangen sind, seit die S e r
b e n einen krieg auslösten, an dessen ende Deutschland als
verlierer im obligo für alles folgende stand. Und dieses „Folgende“
folgte, wie allseits bekannt. . .
Heute, 2014, im angesicht der
gewaltigen politischen verwerfungen in Afrika, und, besonders
gefährlich, den umwälzungen in Südosteuropa, reden deutsche
politiker davon, dass Deutschland sich nun nicht mehr „wegducken“
kann, und nun – endlich – auch militärische verantwortung
übernehmen muss.
Der chronist von DIE
STEINZEIT-ung®, ein mensch, der altersmäßig an der schwelle zur
vollendung seines materiellen lebenskreises steht, sagt dazu
entschieden N E I N !
Als junger mensch hat er den letzten
krieg (WK II) in voller länge erlebt, die notzeiten danach voll
ausgekostet, und anschließend mit all seinen erwachenden
körperkräften angepackt, um das land wieder aufzubauen – im
wahrsten sinne des wortes. - Er hat sich für die taten seiner
„Eltern“ geschämt, er schämt sich heute immer noch für die
verbrechen, die unter dem oberbegriff F a s c h i s m u s im namen
Deutschlands angerichtet wurden.
Wenn sich politiker heute auf das
Grundgesetz berufen, welches solch einen militärischen einsatz
deutscher soldaten in einem verbund (NATO; UNO) angeblich für r e c
h t erklärt, erinnert der chronist an den Artikel 146 GG, der eine
„Verfassung“ anmahnt. Nach dieser verfassung müsste dann der zur
zeit herrschende „Waffenstillstand“ seit beinahe 70 jahren
in „F r i e d e n s“ verhandlungen einmünden. In diesem zu
erhandelnden friedensvertrag müsste eindeutig erklärt werden, dass
die kriegs g e g n e r (faktisch die ganze Welt) ab nun auf
reparationsforderungen verzichten. Erst dann wäre Deutschland in
vollster weise souverän, und erst d a n n könnten deutsche
politiker über die „ultimo ratio“ (poetische bezeichnung der
kanonenrohre der damaligen potentaten) reden.
Übrigens: Das heutige GG umfasst
nur noch ca. 30% des gründer-gesetzestextes, was aber –
eingestanden – nicht unbedingt g e g e n den heutigen Text
sprechen muss. . .
Wer diese „Friedensverhandlungen“
initiieren sollte ist klar; es ist die institution, die gegründet
wurde, um die damaligen Achsenmächte Deutschland, Japan, Italien
(sic!) nach dem Weltkrieg II unter kontrolle zu bringen. Es wäre
also verhängnisvoll, wenn die Vereinten Nationen ein mitglied zum
kriegseinsatz k e i l e n sollten, welches (noch) nicht souverän
ist. Denn wozu soll dieses wohl dienen? Von fern grüßt der
„Watschenmann“, der sprichwörtliche „Sündenbock“, der an
allem schuld sein soll, gewissermaßen die „Ersatzkompanie“ für
alle s c h e i ß e in der Welt. Nein, danke. . .
Zu Italien: Es soll uns nicht
wundern, wenn die ehemalige „Achsenmacht“ Italien und noch viele
anderen, zu jener zeit, assoziierten „Achsen“- mächte in Europa
reparationsforderungen an Deutschland im giftschrank haben. -
Anmerkungen zu unserem derzeitigen
Bupräses. Er stammt aus einem ehemaligen sozialistischen staat, in
dem er auch den größten teil seiner sozialisierung erlebt hat. Wie
bekannt, lebten damals a l l e „Gutmenschen“ in den
sozialistischen staaten. Infolge dessen fiel die scham und trauer
über die untaten der damaligen g l e i c h e n „Volksgenossen“,
also auch i h r e r eltern, recht kurz aus. -
Nachtrag:
DIE
STEINZEIT-ung® fand in einem zu u n r e
c h t wenig bekanntem gedichtband ein gedicht in form einer
trilogie, welches besonders in der letzten, dritten strophe die
problematik des vorangegangenen blogs „Deja vu 2014“ nicht gut
enden lässt. Es lautet:
H
E R B S T 1 9 1 8
Eine
Trilogie
Die
Situation
Die
Dohlen kreisen am Turm,
der
– durch den Regen gedämpft -
vier
Glockenschläge über die Stadt
durch
seine Schallöcher rollen läßt.
Der
Klang dringt ein in die Gassen,
wo
lehmverschmierte Stiefel
ihn
lautstark zertreten;
doch
gleichwohl in Ordnung
sich
weiterbewegen, die Stadt
hinein
und hinaus. Stundenlang.
Von
Flucht ist nicht die Rede.
Das
Heer zieht sich zurück,
besiegt
ins besiegte Land.
Und
Millionen Toten
die
hinter ihm liegen,
werden
Millionen folgen
Das
Volk
Hohläugig
stampfen Soldaten dahin.
Kein
Blumengruß, keine Musik.
Den
wenigen Menschen am Straßenrand
erstickt
der Jubel im Halse.
Die
Welt ist entzwei, der Kaiser geflohn.
Der
Kaiser? Das war nur ein Mensch,
für
den ihr sinnlos geblutet.
Die
Farbe eures Gewandes ist grau,
und
Grau ist die Farbe des Alters,
an
dem junge Herzen zerbrechen.
Die
Nation
Schon
tausend Jahre führst du die Rolle
im
Stegreifspiel der Geschichte.
Dein
Spiel auf der Bühne der Welt war
nicht schlecht;
doch
Stichworte brachen dein Kreuz,
weil
diese sich ständig weiterspannen
zum
Netze, in das dich Souffleur
und
andere Mitspieler schlangen,
zum
Schwanengesange verführten.
Die
Zeit ist nun um, und du bist reif.
Sieh
zu, daß nicht dein Abgang – der
mit
Trommelwirbel und Paukengedröhn
zum
großen Finale schon strebt -
mit riesigem Donnerschlag endet. -
Das gedicht ist auf seite 98 des
bandes „Ihr seid ja alle Prokrustes!“ von Bernd (bejot) Jacobs,
in der reihe „NeoLit aus dem Neanderthal“, ISBN 978-3-8334-7375-3
im jahre 2008 bei Books on Demand GmbH Norderstedt, erschienen.
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