Samstag, 12. März 2011

Cetias Rache


DIE STEINZEIT-ung® bedauert wie viele andere in der welt, dass in Japan tausende durch den Tsunami ungekommen sind. DIE STEINZEIT-ung® erwartet nun in angespannter neugier, wer sich als e r s t e r vorwagt, und dieses unglück dem „Klimawandel“ zuschiebt. Gewissermaßen nach dem motto: Wenn ihr durch euren ungebremsten automobilbau die atmosphäre schädigt, geschieht euch recht. . . Und weiter: Die gletscher die polareisfelder schmelzen ab, daher erhöht sich der meeresspiegel. Dies könnte zwar auswirkungen auf die welt haben, aber ganz gewiss nicht so heftig, wie sie gerade in Japan zu sehen sind.
Eine ganz andere, vom menschen gemachte, ursache könnte das blödsinnige herumgeballere mit atomsprengköpfen sein. Denn dadurch könnte die plattentektonik in aufruhr geraten. Wenn man sich die eierschale von fester materie - tatsächlich nur eine k r u s t e, oder der zunder auf einem glühenden metallstück! - über der höllenglut im erdinneren ansieht, kommt man nicht umhin nachdenklich zu werden. Denn der Tsunami entsteht durch das zerbrechen von gesteinsschollen am meeresgrund. Dadurch gerät die wassersäule, die über diesem gebiet in der tiefsee lagert in bewegung, und diese bewegung p l u s der energie des wasserdrucks dieser säule dringt an die meeresoberfläche. Und dann geschieht genau das, als wenn man einen eimer wasser auf dem boden ausgießt.
Japan ist dreifach geschlagen; durch das erdbeben, den Tsunami, und explodierende atommeiler. Und nur in diesem punkt würde DIE STEINZEIT-ung® den umweltschützern recht geben: Es ist bodenloser leichtsinn, in allseits bekannten gefährlichen erdbebenzonen solch eine technologie anzuwenden! Und nun wird Japan zum z w e i t e n ma l mit vernichtender atomkraft bekanntschaft machen müssen. Aber was den ausbruch des Tsunamis anbetrifft, hat die STEINZEIT-ung® eine verschollene erzählung gefunden, die sich die fischer um den Pazifik herum erzählen:
, Eines tages war es den fischen im meer zuviel, und sie wandten sich an die wale. Die wale, bewohner der oberen und mittleren see, unfressbar in der nahrungskette weil zu groß, hörten sich die beschwerden der fische an und erkannten, dass sie dieselben probleme mit dem gewissen luftatmer auf dem festland hatten. Denn auch sie wurden gnadenlos von diesen gejagt, um an nahrung zu kommen. Fressen und gefressen werden war in der welt der fische nichts ungewöhnliches, doch seitdem die luftatmer sich explosionsartig vermehrten bestand gefahr, dass die luftatmer mit hilfe ihrer technik das meer leer fischten. Und da die wale ebenfalls luftatmer waren sollten sie versuchen, mit diesem landtier mensch zu reden, damit die davon abließen. Die wale bestätigten, dass sie selbst von den menschen über alle maßen verfolgt werden. Besonders von einem volk aus einem inselstaat vor der großen asiatischen landmasse. Trotzdem die menschen in ihren regierungen und übergeordneten behörden beschlossen hatten nunmehr keine wale mehr zu jagen tat dieses volk so, als gelte das verbot für sie nicht. Mit üblen tricks versuchten sie, die verbote zu unterlaufen. Auch hatten die wale probleme mit der schallverschmutzung des meeres. Unablässig, tag und nacht, ratterten die schiffsschrauben, wummerten die schweren schiffsmotoren; die radarwellen und der unterwasserfunk kreischten. Das anlanden der wale auf stränden verstanden die menschen nicht; zwar versuchten sie die wale in echtem mitleid mit der kreatur zu retten, aber die botschaft:» Lasst uns in ruhe«, hörten sie nicht.
Alle meeresbewohner kannten das große feuerwesen, welches jenseits des schützenden wassermantels in der tiefe lebt. Und wie es sich manchmal schüttelt, und das wasser durcheinanderwirbelt. Auch schickte es manchmal einen breiten feuerstrom nach oben, den das gesamte meerwasser nicht löschen konnte. Der feuerstrom war so stark, dass daraus eine insel entstand. Alle wasserbewohner hatten für derlei ereignisse einen sinn, und sie flohen rechtzeitig. Die wale machten den vorschlag, es solle beobachtet werden, ob sich in der nähe dieses inselreichs solch ein ausbruch anzeigen könnte, und dann wolle man sich dort versammeln.
Es dauerte nicht lange, da ergaben sich die ersten anzeichen für eine bewegung des feuerwesens in diesem gebiet. In welleneile sang und blubberte sich dies durchs meer. Cetia die anführerin der wale, großkuh und großmeisterin der krills zwischen Feuerland und dem Beringmeer erhob ihre stimme:
»Mitwesen. Wir haben uns alle hier versammelt, um dem landbewohner eine lektion zu erteilen. Wir haben diese stelle hier ausgesucht, um den menschen auf dieser insel eine unmissverständliche nachricht zu senden: Die Große Welle. Unsere vetter in der tiefsee haben uns gemeldet, dass das große feuerwesen erwacht sei, und sie sich nun für die flucht vorbereiten. Liebe mitwesen. Ich habe unsere vetter gebeten, noch etwas zu bleiben, damit sie uns bei dem plan behilflich sind. Wir wollen über diesem gebiet bis zum meeresgrund, jeder nach seiner lebensweise, in allen schichten, eine anhäufung bilden. Dann wollen wir uns alle heftig nach u n t e n bewegen, um so eine senkrechte welle zu erzeugen. Unsere tiefseevettern machen anfangs mit, und können dann danach schnell fliehen. Dann wollen wir hoffen, dass das feuerwesen sich bewegt, um zu antworten. Und so machen wir das.«, endete Cetia.
Soweit das fischermärchen. Zu der atomkalamität in Japan passt vorzüglich das gedicht, welches der chronist von DIE STEINZEIT-ung® in dem band „Ihr seid ja alle Prokrustes!“, ISBN 978-3-8334-7375-3 von Bernd (bejot) Jacobs, erschienen bei BoD, gefunden hat:

Stoßgebet eines Pfälzer Kanzlers beim Anblick der Kühltürme von Cattenom

Oh, du Verwaltung des Alls.
Du Erhaltung der Energie.
Laß, oh Du, wenn im Pellet Drei
des siebzehnten Brennstabs
vom Reaktor Zwei
im Kraftwerksblock C,
die beiden bewußten Kobaltisotope
sich Deiner Kontrolle entziehn,
und Uranatome zur Freiheit verführn.
Lass also, wenn, oh Du Allmacht,
Materieströme, entfesselt, weißgleißend
und teigig verformt,
sich dem Ursprung, dem Erdmittelpunkt
entgegenschweißen;
und gelblich-grauschwarzer Qualm
gleich einem Schmelzofen
aus der Erde steigt und das Land verseucht.
Dann, oh Du Barmherzigkeit, ich bitte Dich:
WENNS SO RISCHDISCH SCHEEN DA DRIBBE
IM WERRG HAD GRACHE DUHT -
Dann, oh Du letzte Weisheit!
Laß kräftig und ausdauernd den O s t wind wehn.

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