Montag, 30. April 2007

Wohin gehst du, Türkei?

DIESTEINZEIT-ung befasst sich nun mit einem türkischen thema, welches aber leicht zu einem weltthema werden kann. Der türkische halbmond scheint von einem aufziehenden unwetter getrübt zu werden. Das grummeln aus dem generalstab des türkischen militärs ist unüberhörbar.

Worum geht es? Es geht um nicht mehr oder weniger als um die existenz der modernen Türkei. Einer Türkei, die bis heute mit fug und recht stolz auf ihre laizistische tradition seit Atatürk sein kann.

Seit einiger zeit schleicht sich jedoch eine störung des politischen lebens in die Türkei ein. Es ist ein gefährlicher virus, der auch der übrigen welt zu schaffen macht: Es ist der religionismus. Also die rückbesinnung, die rückbindung an den Islam, den Atatürk aus seiner republik verbannt hatte.

Die gesamte welt steht in furcht vor derlei religiöser rolle-rückwärts. Die christen, weil sie aus eigener erfahrung wissen, wie so etwas ausgeht. Und die moslems, die ja eigentlich religionsentwicklungsmäßig sich noch im Mittelalter befinden, sollten es eigentlich von den christen erfahren, wollen es aber nun mal s e l b s t wissen. -

Mir komme niemand, die armen moslems seien alle durch die bank von den bösen, bösen ajathollas verführt worden! Wir Deutsche wissen es besser; sollten es jedenfalls besser wissen. . . . Jedenfalls ist es merkwürdig, dass überall in der welt, wo der mächtigste stunk ist, die völker mit dem I s l a m ärger haben. Das scheint eine irgendwie geartete steuerung zu haben und aus der arabischen wüste zu kommen. Denn dort im wüstensand ist der schatz Europas, der gesamten westlichen welt verborgen, den die ölscheichs von uns abkassiert haben: Die Petrodollars. Wobei "Dollars" eine lichtjahregroße verniedlichung ist, denn hierbei geht es wohl um (europäische!) B i l l i o n e n . Also eine zahl mit z w ö l f nullen, und nicht nur neun nullen (amerikanisch).-

Ein ökonom würde sagen: Das reicht, um das gesamte sonnensystem zu islamisieren.

Zurück zur Türkei. Es besteht wohl kein zweifel, dass das türkische militär bei der übernahme der staatsgewalt durch islamisten putschen wird. Denn laut verfassung der türkischen republik ist staat und kirche (Islam) strikt voneinander getrennt. Die generale wissen sehr gut, dass die laus, die sich nun einmal im pelz festgesetzt hat auch saugen will, und nachkommen produziert. Und um diese brut wieder los zu werden bedarf es größere anstrengungen als eine laus mit den fingern zu zerquetschen. -

Der kommende Mittwoch wird also die stunde der wahrheit bringen. Werden die hohen richter des verfassungsgerichts die wahl Güls als rechtmäßig ansehen, putscht das militär. Verneint das gericht die rechtmäßigkeit der wahl Güls zum staatspräsidenten, kommt es zur neuwahl. D a n n werden wir alle eine überrraschung erleben (s. weiter oben, von wegen, verführte bevölkerung!!), und der staatsstreich des militärs fände ebenfalls statt.

Die Türkei ein militärstaat? Jedenfalls sind bis heute die türkischen generäle relativ verantwortungsvoll mit der demokratie und der republik umgegangen, als sie die macht ausübten. Unbedingt ist den türkischen generälen mehr zu trauen, als den religiösen regimen a la Iran.

Merke: "Was ist zu tun, gegen männer-und frauenmordende, religiöse und politische Eiferer im Glauben, die nur und nur ihre eigene Überzeugung als das einzigste und vornehmste Mittel zu Heilung der Welt betrachten? Mehr F e u e r k r a f t . -"


bejot

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