Freitag, 25. Dezember 2009

DIE STEINZEIT-ung® stellt zu weihnachten die frage, ob wir weihnachtsgänse, ja, überhaupt tiere essen dürfen. Gewiss eine provokante frage, die so ohne weiteres nicht als computerfrage, also ob ja oder nein, beantwortet werden kann. Eine gute übung wäre, an die anfänge zurückzugehen. . . .
Mit einiger sicherheit kann angenommen werden, dass der urmensch, also das wirklich erste menschliche wesen, seine nahrung nicht mit weihnachtsgänsen und anderem getier abdeckte, wahrscheinlich auch nicht mit getier aus dem wasser, allenfalls mit einigen schleimigen mollusken. Es wird wohl eher anders herum der fall gewesen sein. - Der wahrhaft erste mensch durchstreifte also die savanne und den wald, und suchte dort nach essbarem, und dies auch nur aus der pflanzenwelt. Auch totes getier, welches an seinem weg lag, bot sich zum abnagen an.
Und jetzt kommt der gewaltige, weit entfernte vetter der weihnachtsgänse ins spiel: Der säbelzahntiger. Dieser bursche scheute sich in keiner weise, diese komischen, kleinen affenähnlichen wesen, die durch die büsche und bäume huschten um beeren zu pflücken, als jagdbares wild anzusehen. Und so kam es, dass die ersten menschen immer auf der hut vor größeren wesen als sie selbst sein mussten, denn der säbelzahntiger fraß gnadenlos beispielsweise die mutter von zwei säuglingen auf, und wenn er dann noch immer nicht gesättigt war, noch die beiden kinder dazu.
Mit staunen, abscheu und angst beobachteten die menschen die ungenierten jagdzüge des tiers gegen ihresgleichen. Und sie beobachteten ebenfalls, wie kleingetier sich über die kadaver ihrer lieben verstorbenen hermachten, so, wie die menschen dies mit kleinen würmchen, käfern und heuschrecken machten, wenn sich die gelegenheit ergab. Bei kostproben von verunglückten säbelzahntigern erkannten die menschen, dass das keine so schlechte nahrung sei; diese nahrung war vor allen dingen sättigender als wurzeln und früchte. Nur, um an die sich bewegende nahrung heranzukommen war enorm schwieriger als an die parat stehenden, früchtetragenden pflanzen. Aber wenn man den bewegungsraum eines lebewesens einengt, so dass man ganz nahe an es herankommt, dann kann man diesem auch habhaft werden.
Die erste waffe war die falle; und der obsidianscherben, an dem sich ein mensch den fuß bei seinem gang am meeresstrand verletzt hatte, war das erste zerlegewerkzeug. Dann ging es rasend schnell. Aus dem obsidianscherben wurde eine scharfe stockspitze, mit dessen hilfe man sich der großen tiere mit viel geschick erwehren konnte. Der nächste schritt zur anwendung dieses werkzeugs als distanzwaffe lag unaufhaltsam im fortlauf der evolution.
Der rest ist geschichte. Wahrscheinlich ist der säbelzahntiger deswegen ausgestorben, weil der mensch ihm wegen seiner bewaffnung über wurde. Und alle die tiere, die der mensch an sein heim anpasste, dienten ihm in zukunft als nahrung. Und bis heute verspeist der mensch die weihnachtsgänse weniger als notwendige nahrung denn als besondere leckerei.

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