Dienstag, 22. Februar 2011

Die E n t völkerungspyramide


DIE STEINZEIT-ung® befasst sich nun mit der entvölkerungspyramide.
Wie, was? E n t völkerungspyramide! Der meint wohl die b e völkerungspyramide, diese schöne soziowissenschaftliche grafik, die über das alter, dem einkommen, der bildung einer gesellschaft anschaulich auskunft gibt. Unten, auf der sogenannten basis oder grundfläche die masse der jungen menschen, dann darauf aufbauend die älteren, und dann immer weiter nach oben bis zu d e n oder d e m oberen. Und darüber nur noch der himmel. . .
Je breiter die basis , um so mehr grundfläche wird für die pramide benötigt. Das geht solange gut, bis sich zwei oder mehrere pyramiden ins gehege kommen. Da nach absoluter kosmologischer gesetzmäßigkeit (Naturgesetz!) eines unter mehreren i m m e r versucht die oberhand zu gewinnen, wird es auf längere sicht eine auseinandersetzung geben, und einen „gewinner“.
Speziell für die pyramiden gedacht wird der zeitpunkt kommen dass die grundlage zu klein wird mit der folge, dass die unteren teile des kegels sich wegen der raumnot unten nach o b e n entwickeln. Und dies nicht mehr abstufend diagonal sondern senkrecht. Dann wird die „spitze“ wohl nicht mehr als solche zu erkennen sein, was für diese ein schwer ertragbarer zustand ist.
Und nun - endlich! - ist DIE STEINZEIT-ung® nach dem herumgeeire bei dem eigentlichen thema angekommen: Bei der bevölkerungspyramide der sich aus der verpuppung lösenden staaten Nordafrikas.
-Was geschah seit grauer vorzeit mit völkern, die sich stark vermehrten? Sie kämpften in ihrem eng begrenzten, aber überschaubaren territorium solange miteinander um den platz zum leben bis sie dahinter kamen (Politika), dass man als eine gesamtheit (neudeutsch: Cluster) auch expandieren kann. Solange man ohne menschliche verbauung zu erkennen bis zum horizont sehen konnte, war das kein großes problem. Stieß man auf widerstand, wurde dieser überwunden, falls er nicht zu heftig war. War der widerstand zu groß, zog man sich zurück und versuchte es in einer anderen richtung. In beiden fällen erlitt die basis der bevölkerungspyramide einen schwund durch die abgänge der getöteten jungen menschen, in erster linie junge männer („Krieger“) , und deren familien, die durch den ausfall der jungen männer als essenbeschaffer ins elend gerieten, und folgerichtig „elend“ zugrunde gingen. Dies bereitete der „spitze“ wenig kummer, weil sich die basis stets erneuerte, und der durch basisschwund etwas kippelige, instabile zustand nicht von langer dauer war.
Was geschieht aber heute, wo die welt sich inzwischen geschlossen hat, und expansionen stets auf schon besetztes areal treffen? Die „spitzen“ der pyramiden benutzen auch hierfür eine uralte technik, ihre souveränität zu wahren: Sie verkleinern die basis bis zu sich selbst herauf, indem sie die dadurch freiwerdende masse nach a u ß e n agieren lässt. Geht es gut, bleibt die „spitze“ topp, zwar auf kleinerer grundlage; geht es schief, formiert sich die pyramide zu einem schiefen turm, der in kurzer zeit zusammenfällt. Dies geschähe auch, wenn die pyramide zu einem senkrechten turm mutierte. Denn noch n i e ist ein turm, der nach der statik der irdischen physik gebaut wurde, in den himmel gewachsen.
Was bleibt also für die staaten, deren basis überwiegend aus einer jungen, tatendurstigen, gebildeten bevölkerung besteht? DIE STEINZEIT-ung® gibt hier in form einer frage die antwort: Glauben Sie, dass diese jungen leute a l l e in die sozialsicherungssysteme des westens hineinwollen? Oder glauben Sie eher, dass diese jungen leuten nicht nur nicht h i n e i n möchten, sondern sie wollen übernehmen? . . .
Zu diesem thema passt eine gedichttrilogie, gefunden in dem band „Ihr seid ja alle Prokrustes!“, von Bernd (bejot) Jacobs, ISBN 978-3-8334-7375-3, auf seite 26:



Nizza

In einem Lokal in Nizza
sitzt Frauchen neben dem Hund,
freut sich, wie ihr Liebling
- vom Ober verwöhnt -
die Karte rauf-und runterfrißt.
Gelangweilt streift der Blick ins Journal
ein Bild von Kindern mit Spindelärmchen,
geblähtem Knopfbauch, filzigem Haar.

Zentralafrika

Im Rundfunk warnt ein Präsident
die Menschen vor einer Hungersnot,
gigantisch, die alles und jeden verschlingt.
Aus seinem Palast läßt er Brot verteilen,
wohl wissend, daß es sich nicht vermehrt,
und niemand vorm Hungertod schützt.

Ausblick

Es werden Hundert Millionen marschieren.
Fünfzig nach Norden, und Fünfzig nach Süden.
Die einen werden sich irgend wo
zwischen Tafelberg und Soweto verlieren.
Doch wo bleiben die, die nach Norden ziehn:
Werden sie Nizza erreichen?

Zur beruhigung der plagiatswächter: Diese zeilen sind n a c h w e i s l i c h annähernd vierzig jahre alt.

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